10 der Woche - 14.09.2025 10 der Woche - September 2025

14.09.2025 01:10

Heute begehen wir den alljährlichen Tag des offenen Denkmals! Und da die zentrale Eröffnungsfeier der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in diesem Jahr in Gera stattfindet, konnte Steffen Löwe es sich natürlich nicht nehmen lassen, aus diesem Anlass euer Wissen über das denkmalgeschützte Kulturerbe seiner Heimatstadt zu erweitern. Keine Sorge: Bestimmt könnt ihr mehr beantworten, als ihr denkt! Wir wünschen euch viel Spaß, und wenn ihr heute auch die Kulturdenkmale eurer Heimat erkunden solltet, natürlich auch viele spannende Wissenserweiterungen!

1. Von ihrer Residenz, dem Schloss Osterstein, sind durch den Zweiten Weltkrieg leider nur wenige Teile erhalten: Welches Herren-, Grafen- und zuletzt Fürstenhaus regierte bis 1918 von Gera aus seine Fürstentümer? Ein Urenkel des letzten Fürsten geriet 2022 in unrühmliche Schlagzeilen.

2. Wie nennt man Gebäude, die im 17. und 18. Jahrhundert vielerorts zur Unterbringung exotischer Gewächse, insbesondere von Zitrusgehölzen, errichtet wurden und bis heute viele barocke Park- und Gartenanlagen schmücken? Beispiele finden sich nicht nur in Versailles, Potsdam oder Kassel, sondern auch in Gera-Untermhaus, wo das ab 1729 für Graf Heinrich XVIII. errichtete Exemplar heute die Kunstsammlung der Stadt Gera beherbergt.

3. Zwar wurde die Figur bereits mehrfach erneuert, doch schon seit mehr als 300 Jahren schmückt den Geraer Markt eine Brunnenfigur welches biblischen Löwenbezwingers aus dem Buch der Richter? Einen Thüringer Motorroller fuhr er wohl nie.

4. Auf dem Nicolaiberg über dem Geraer Stadtzentrum erhebt sich seit rund 300 Jahren die Salvatorkirche. Von außen ein typischer Barock- und Rokokobau, überrascht das Innere dadurch, dass es im frühen 20. Jahrhundert in welcher nach einer Münchner Zeitschrift benannten Stilrichtung umgestaltet wurde?

5. Eine Besonderheit der Stadt Gera sind die „Geraer Höhler“, tief unter den Häusern der Altstadt in den Fels gehauene, stollenartige Kellerräume. Angelegt wurden sie im 18. Jahrhundert zur Lagerung welches Produkts, nach damaligem (und manche würden einwerfen: auch heutigem) Verständnis ein Grundnahrungsmittel?

6. Leider befindet es sich in schlechtem baulichem Zustand und musste vor kurzem abgesperrt werden: Auf dem Geraer Südfriedhof erinnert das „Denkmal der Märzgefallenen“ an 14 dort beigesetzte Todesopfer welches Ereignisses im Jahr 1920? Damals versuchten ein General und ein Verwaltungsbeamter die demokratische Reichsregierung zu stürzen, was durch einen reichsweiten Generalstreik verhindert wurde.

7. Denkmalgeschützt ist auch eine 1928 angelegte Gartenanlage, in der alljährlich im Herbst welche Korbblüter in ihrer unübersehbaren Vielfalt von Zuchtformen gezeigt werden? Das nordwestlich an Gera angrenzende Bad Köstritz ist bekannt für die Zucht dieser Zierpflanze, die 1791 von einem spanischen Botaniker zu Ehren eines schwedischen Kollegen benannt wurde.

8. 1882 eröffnete Oscar Tietz, finanziert von seinem Onkel Hermann, in Gera ein „Garn-, Knopf-, Posamentier-, Weiß- und Wollwarengeschäft“, aus dem ein deutschlandweit operierender Warenhauskonzern hervorgehen sollte. Ausgerechnet die Nationalsozialisten verkürzten nach Enteignung der jüdischen Gründerfamilie den Namen „Hermann Tietz“ zu welchem Markennamen, unter dem die Kette bis ins 21. Jahrhundert aktiv war? Das einstige Stammhaus in Gera, ein repräsentativer Bau von 1911/12, harrt seit mehr als 20 Jahren einer neuen Nutzung.

9. Das 1981 eröffnete Kultur- und Kongresszentrum, ehemals Haus der Kultur, steht als bedeutendes Beispiel der „Ostmoderne“ inzwischen ebenfalls unter Denkmalschutz. Zu den bekanntesten Veranstaltungen, die hier stattfanden, zählen unter anderem sechs Aufzeichnungen welcher Weihnachtsshow des DDR-Fernsehens, die ungewöhnlicherweise – was sich auch im Titel widerspiegelte – alljährlich am Vormittag des ersten Weihnachtsfeiertages ausgestrahlt wurde?

10. Als einst wohlhabende Industriestadt wird Gera bis heute durch seine zahlreichen Fabrikantenvillen geprägt. Die architektonisch bedeutsamste ist das ab 1913 errichtete „Haus Schulenburg“, das heute als Museum zugänglich ist. Welcher belgische Architekt und Designer zeichnete für dieses Bauwerk verantwortlich? Er war Gründungsdirektor der Kunstgewerbeschule Weimar und schuf in Deutschland u. a. auch die Villa Esche in Chemnitz, das Ernst-Abbe-Denkmal in Jena und den Hohenhof in Hagen.

Zu den Antworten